Auftritt von Dr. Wunsch, Bündnispartner der sogenannten „Demo für Alle“, bei den Bildungstagen München vom 20. bis 21.1.2018

Sehr geehrte (Veranstaltende der Bildungstage München – hier nicht namentlich genannt),

vom 20. bis 21.1. finden die Bildungstage München als Plattform für interessierte Eltern und Schüler*innen mit verschiedenen Bildungsstätten statt. mut begrüßt die Bildungstage als Möglichkeit, sich im großen Angebot an pädagogischen Einrichtungen zu informieren und die richtige Entscheidung zu treffen.

Leider mußten wir feststellen, dass mit Dr. Albert Wunsch ein Bündnispartner der sogenannten „Demo für Alle“ am Samstag, den 20.1. zu zwei insgesamt dreistündigen (finde ich ehrlich gesagt egal, wie lange) Informationsblöcken eingeladen wurde. Die „Demo für Alle“ diskriminiert seit Jahren mit Desinformationen queere Menschen und macht in ganz Deutschland mit Kampagnen und Demonstrationen Stimmung gegen die Eheöffnung, sowie eine Akzeptanz-fördernde Sexualerziehung und Aufklärung an Schulen.

So arbeitet Dr. Wunsch in diversen Veröffentlichungen mit der Behauptung, durch eine Erziehung und Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, würden Kinder und Jugendliche „frühsexualisiert“ werden. Er setzt solche Begrifflichkeiten gerne ein, um Aufklärung an Schulen als Element eines Bedrohungsszenarios zu deuten. Mit solchen Argumentationen werden seit Jahren in der Bevölkerung Ängste vor einer „Umerziehung“ der Gesellschaft aufgebaut und die tatsächliche Diskriminierung von Transgendern, Intersexuellen, Bisexuellen, Lesben, Schwulen in Schule und Gesellschaft verschleiert und dabei werden auch dringend notwendige Fortschritte in der Antidiskriminierungsarbeit verhindert. Seit Jahren demonstriert die Münchner Community deshalb in Aktionen und Demonstrationen gegen den Versuch der „Demo für Alle“, mit ihren Ressentiments in München Fuß zu fassen.

Demokratie geht nur unter Einbeziehung, Teilhabe und Achtung aller und deren Menschenwürde und nicht mit dem Aufbau von Bedrohungsszenarien gegenüber Menschengruppen. Aufklärung in Bildungseinrichtungen ist ein wichtiger und notwendiger Schlüssel für die Akzeptanzförderung und für eine freie und offene Gesellschaft.

Wir gehen davon aus, dass Ihnen die Positionen von Dr. Wunsch und seine Funktion als Bündnispartner der „Demo für Alle“ nicht bekannt waren. Wir bitten Sie daher, sich hier eindeutig zu positionieren und ihn wieder auszuladen.

Mit freundlichen Grüßen

Partei mut

www.partei-mut.de

Claudia Stamm, Vorsitzende

Werner Gaßner, Themensprecher Gesellschaftliche Vielfalt

Sebastian Felsner, Themensprecher Bildung