Weltfrauentag am 8. März – Der Kampf für Frauenrechte ist notwendiger denn je!

Erst kürzlich, mit einem Gerichtsurteil im Februar hat das Bundesarbeitsgericht das Recht von Frauen auf gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit gestärkt. Obwohl dieser Grundsatz längst selbstverständlich zu sein hat und im EU-Recht und im Entgelttransparenzgesetz auch auf soliden Rechtsgrundlagen basiert, muss offensichtlich immer noch darüber gestritten werden. Das ist schlimm genug.

Indiskutabel und eine Schande für eine moderne Gesellschaft ist aber der Gender-Pay-Gap, also die geschlechterspezifische Lohnlücke, bei sogenannten Frauenberufen, welcher hier noch höher ausfällt als bei anderen Berufen. Frauenberufe sind Berufe, die vor allem von Frauen ausgeübt werden. Hier gibt es zum einen innerhalb der Berufssparte ausgeprägtere Ungleichbehandlungen. In Frauenberufen arbeiten mindestens 80 % Frauen. In der Führungsebene dieser Frauenberufe ist der Anteil umgekehrt. Vergleicht man aber Frauen- mit Männerberufen mit einem ähnlichen Leistungs- und Verantwortungsprofil, so ergibt sich ein massiver Unterschied in der Bezahlung!

Diese große Geschlechterungerechtigkeit ergibt sich auch dadurch, dass in der modernen Gesellschaft nach wie vor der weitaus größere Teil der unbezahlten Care-Arbeit, also Haushalt, Pflege, Erziehung und Fürsorge, von Frauen geleistet wird. Dies resultiert auch in einem erheblich höheren Frauenanteil an Mini- und Midijobs. In Bayern, wo ein konservatives Familienbild gepflegt wird, führt dies oft zu einer mangelhaften Altersvorsorge für Frauen. Aber auch das Ehegattensplitting fördert die konservative Rollenverteilung in Familien und somit die Benachteiligung der Frau. Dies mündet in dem skandalösen Umstand, dass in Bayern das Risiko für Altersarmut von Frauen deutschlandweit am größten ist. Mehr als ein Viertel aller Frauen sind hier von Altersarmut bedroht.

Deshalb sollten wir nicht nur am 8. März für Solidarität und Gerechtigkeit unter den Geschlechtern kämpfen, sondern entschlossen auf politische Veränderungen hinwirken. Wir stehen deshalb u. a. für:

  • gleiche, angemessene Bezahlung von Frauenberufen im Vergleich zu von überwiegend von Männern ausgeübten Berufen.
  • Frauenquoten für Führungspositionen in Frauenberufen entsprechend des Verhältnisses von Frauen und Männern in diesen Branchen (z. B. Gesundheitswesen: Männer besetzen 60 % der Führungspositionen, obwohl sie nur zu 20 % in diesem Beruf vertreten sind).
  • Entwicklung und Stärkung von Arbeitszeitmodellen, die mit Familie besser vereinbar sind.
  • An Frauenberufe, z. B. schichtdienstangepasste qualitativ hochwertige Kinderbetreuung.
  • Geringere Wochenarbeitszeit bei gleicher Bezahlung. Das dient nicht nur der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern gleicht auch die sehr hohe körperliche und emotionale Belastung dieser Berufe aus.

Für mehr Informationen:
https://www.partei-mut.de/forum/forum-frauen/

Quellen:
https://www.diw.de/de/diw_01.c.699957.de/publikationen/wochenberichte/2019_49_1/starke_nichtinanspruchnahme_von_grundsicherung_deutet_auf_hohe_verdeckte_altersarmut.html
https://www.weforum.org/reports/gender-gap-2020-report-100-years-pay-equality

 

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