Pride: Für queere Menschen ist im Pflege- und Gesundheitswesen noch viel zu tun!

Pride: Für queere Menschen ist im Pflege- und Gesundheitswesen noch viel zu tun!

Über Jahrzehnte erstritten sich queere Menschen durch hohen persönlichen Einsatz und politisches Engagement die ihnen zustehenden Grundrechte und gesellschaftliche Anerkennung. Tritt im Alter Pflegebedürftigkeit ein, wird ambulante Pflege oder ein Einzug in eine Pflegeeinrichtung nötig, wird die sexuelle oder auch geschlechtliche Identität dann aber oft verleugnet. Dies geschieht aus Angst vor Diskriminierung, Nachteilen oder sogar Gewalt. Aus der*dem langjährigen Lebenspartner*in wird dann lieber die*der „gute Freund*in“, wird Intimität und Nähe schwierig bis unmöglich. Aber auch queere Pflegende und andere Gesundheitsarbeiter*innen selbst berichten über diskriminierende Erfahrungen im Arbeitskontext.

Beruflich Pflegende sind häufig Zugewanderte aus Herkunftsländern, in denen queerfeindliche und diskriminierende Haltungen leider noch stark verbreitet sind. Für diese Pflegenden sind berufsvorbereitenden Fortbildungen zum Umgang mit queeren Menschen und eine Sensibilisierung für deren spezielle Bedürfnisse unumgänglich.

In der Gesundheitsversorgung sind Beschäftigte in den Kliniken, (z.B. gynäkologischen) Praxen und Versorgungszentren immer wieder überfordert, wenn queere Menschen in ihrer besonderen Situation Prävention, Behandlung und Rehabilitation benötigen. Die individuellen Bedürfnisse, vor allem passende Bettenzuteilung, Zimmerwahl, Toilettenausstattung und Pflegeversorgung durch bestimmte Geschlechterzuordnung der Pflegenden finden häufig keine Berücksichtigung.

Wir fordern deshalb:

  • eine diskriminierungsfreie Pflege- und Gesundheitsversorgung!
  • Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste speziell für queere Menschen!
  • Antidiskriminierungsprogramme für die Pflegeeinrichtungen, Kliniken und auch die Pflegeschulen!
  • Seminare und Workshops für das Management und die Beschäftigten im Gesundheitswesen!
  • eine queersensible Patient*innenfürsprache in den Kliniken
  • unabhängige Beschwerdestellen, die auch auf Antidiskriminierung in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen achtet!
  • eine Überwindung der heteronormativen Situation in der Gesundheitsversorgung!
  • eine Verankerung von queersensiblen Lehrinhalten in allen Studiengängen und Ausbildungen des Gesundheitswesens!
  • sichtbar queere Lehrende, Ausbildende und Dozent*innen an den Pflegeschulen und Hochschulen!
  • eine Ausweitung der wissenschaftlichen Erforschung von Gesundheit und Gesundheitsversorgung von queeren Menschen.

Wir stehen für Pride – auch im Pflege- und Gesundheitswesen!

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